Faszinierende Faszie

Faszinierende Faszie

 Autor: Dr. Andrea Baumgartner

 Die Faszie wurde jahrelang nicht beachtet, bis vor ein paar Jahren ein regelrechter Boom um sie entstanden ist. Aber was ist das Faszinierende an unserem Bindegewebe, der Faszien?

Die Faszie ist wie unser Tastsinn, an dem viele Erinnerungen hängen. Sie erinnert sich an Traumen und Ereignisse, die man selbst schon längst vergessen hat. Aber unser Körper hat diese Eindrücke fest gespeichert und gibt sie erst wieder frei, wenn man sehr achtsam und einfühlsam auf das Bindegewebe eingeht.

Shiatsu – eine besondere Art, unter anderem auf Körperverspannungen einzugehen – hilft dabei, den eigenen Körper zu verstehen. Was will mir der Körper mitteilen? Der Körper lügt nicht, heißt es so oft, und das stimmt. Man kann alles verändern, das Auftreten, die Körperhaltung, die Sprache etc., jedoch fühlen wir intuitiv, ob das Gesehene authentisch wirkt oder nicht. Wir können zwischen den Zeilen lesen, wenn wir zusätzlich dann auch noch mit unseren Fingerspitzen den Körper berühren und spüren, dass da etwas nicht stimmt, dann können wir bereits dem ersten Impuls folgen und uns wie ein Detektiv auf die Fährten heften und den Spannungsmustern folgen. Darum ist Shiatsu auch so spannend, weil es immer etwas Neues zu entdecken gibt. Die Ursache liegt nicht im Offensichtlichen, sondern eben im Verborgenen. Man kann sich das so vorstellen: Wenn bei einem Auto das Öllämpchen aufleuchtet, sollte man nicht das Lämpchen kaputtschlagen, damit es aufhört zu leuchten, sondern Öl nachfüllen, damit das Lämpchen ausgeht.

Die Faszie wurde von Medizinern jahrelang als Verpackungsmaterial einfach weggeschnitten und kaum beachtet, aber gerade diese „Cellophanhülle“ reagiert auf Stimmungen und Schwingungen.

Der „Master Pointer“

Ich finde, dass Lauschen und Hineinhören in das Gewebe die besten Erfolge erzielt. Dazu habe ich ein Werkzeug entwickelt, das genau in dieses „Wollknäuel“ nichtinvasiv hineinsticht und das Verhedderte auflöst. Ich nenne das Stäbchen „Master Pointer“, weil gerade auf unseren Akupressurpunkten häufig die meisten Spannungen auftreten und diese dort am effektivsten gelöst werden können. Danach mit dem Daumen weiterzuarbeiten, ist dann viel einfacher, weil die Grundspannung bereits gelöst wurde und somit tiefer ins Gewebe eingedrungen werden kann. Genial ist die Methode, um die hintere Faszienkette zu lösen und zu entspannen.

www.abc-shiatsu.at