Naturkosmetik: Warum Sie besser für Ihre Haut ist

Naturkosmetik: Warum Sie besser für Ihre Haut ist

Autor: Sabrina Jakobitsch

Immer mehr Produkte werden auf den Markt gebracht, die ein jugendliches Aussehen und geschmeidigere, straffere Haut versprechen. Das Motto „schnell und effektiv und am besten sofort“ zieht sich durch die gesamte Marketingschiene der konventionellen Kosmetik. Doch wohin führt dieses „sofort und gleich“- Prinzip und welchen Preis bezahlen wir für dieses Bedürfnis?

Laut Kosmetikverordnung sind Hersteller verpflichtet, alle Bestandteile eines Produktes auf der Verpackung nach ihrem Prozentanteil in abnehmender Reihenfolge anzugeben. Wenn man nun die Inhaltsliste konventioneller Kosmetik auch kurz INCI (International Nomeclature of Cosmetic Ingredients) betrachtet, besteht der Großteil der Kosmetik aus Wasser, Feuchthaltemitteln, Silikon- und Mineralölen. Durch diese Kombinationen von natürlichen und synthetischen Stoffen erzeugt man genau diese schnellen und gleich sichtbaren Effekte. Oberflächlich betrachtet ein Riesenvorteil, aber leider eher ein Nachteil für die darunterliegende Hautgesundheit.

Synthetische Öle dringen nicht tief in die Hautschichten ein, sondern bilden einen Film auf der Haut, der diese abdichtet und den Wasserverlust sofort stoppt. Vitamine und Wirkstoffe haben keine Chance, tiefer in die Hautschichten einzudringen. Ein weiterer Aspekt ist, dass durch das Fehlen von hautähnlichen Fettkomponenten, es zu keinem Aufbau und keiner regenerierenden Wirkung innerhalb der Barriereschicht kommt. Somit täuscht man zwar eine glatte und geschmeidige Oberfläche vor, darunter verbirgt sich aber meist eine trockene, angespannte und gestresste Haut.

In den letzten Jahren hat sich bereits der Trend immer mehr zur Naturkosmetik hinbewegt. Anders als bei konventioneller wird hier gänzlich auf synthetische Stoffe verzichtet und die Inhaltstoffe müssen einen pflanzlichen, mineralischen oder tierischen Ursprung haben, wobei diese wiederum genaueren Richtlinien – je nach Zertifikaten und Prüfstellen – unterliegen. Wenn man sich nun dafür entscheidet, auf eine pflanzlich basierte Kosmetik umzusteigen, kann das in erster Linie nicht gleich den erwünschten Effekt einer natürlich gepflegten Haut erzielen. Stattdessen bekommt man Hautunreinheiten, trockene und schuppende Hautstellen. Aber wieso?

Die Haut hat ihre neue Komfortzone lieben gelernt und sich an die wenige Arbeit gewöhnt. Die Prozesse haben sich verlangsamt und da man nun die oberflächliche Maske durch den Verzicht auf synthetische Öle fallen lässt, kommt der wahre Zustand der Haut zum Vorschein.

Der große Unterschied ist nun, dass die hauteigenen Enzyme, die pflanzlichen Fette zerlegen und diese in die Hautstruktur einbauen können. Dies führt dazu, dass die abdichtende Wirkung fehlt, an die sich die Haut aber bereits gewöhnt hat. Es kommt zu einem Wasserverlust und gleichzeitig fehlen eigene feuchtigkeitsspendende Substanzen, auch NMF (Natural Moisturizing Factor) genannt, die die Haut schützen und mit Feuchtigkeit versorgen. Sie wird nun aufgefordert, diese wieder vermehrt zu produzieren, um sich vor äußeren Einflüssen durch eine stabile Barriereschicht wieder schützen zu können. Die sich in den pflanzlichen Ölen befindenden Lipide (wasserunlösliche Naturstoffe) regenerieren die Struktur der äußeren Zellschicht der Haut und steigern das Erzeugen von wasserbindenden Stoffen, um die Feuchtigkeit wieder länger in der Haut  abspeichern zu können. Im Regelfall normalisiert sich der Hautzustand innerhalb von wenigen Wochen wieder.

Fazit

Konventionelle Kosmetik erzielt zwar einen sofortigen, kurzfristigen Effekt, aber auf Dauer leidet die Hautstruktur darunter. Gute Kosmetik sollte die natürlichen Funktionen und Prozesse der Haut unterstützen – sie in Balance halten.

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